Freitag, 31. Dezember 2010

Kühe statt Knaller

Pflaumenmusbeladene Pfannkuchen, anstoßbare Getränke - in meinem Falle Malzbier - und süßsaure Linsen stehen bereit, die Neujährlichkeiten können beginnen. Ich bin wirklich kein sonderlich großer Silvester-Freund, schlimmer ist eigentlich nur die Karnevalszeit, aber nur für Euch habe ich zum letzten Tag des ausgehenden Jahres eine kleine Reimerei von mir ausgegraben. Die sich in ihrer Entstehung gewissermaßen anzüglich entwickelte, aber ich denke, Ihr könnt damit umgehen. Letztendlich gilt: Kühe statt Knaller, meine Prioritäten sind da klar platziert.

Euch allen selbstverständlich nur das Allerbeste für 2011, fühlt Euch gern von mir mit reichlich Konfetti zärtlichst beworfen.
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"Wenn nachts die Kühe sich begatten,
geht oft ein Ritual vonstatten.
Ein Schweifschlag heißt dann schon recht viel
im zitzenreichen Liebesspiel.
Und wenn eines der Rinder schnalzt,
dann siehst Du: so wird auch gebalzt.
Nur seltene Gewittertage
stellen Kühe vor die Frage:
Wag' ich's, und die Milch wird sauer?
Doch ohne ging's nicht auf die Dauer."

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Winter, Sport.

Es ist schlichtweg bewundernswert, am schmalen Grad zur fahrlässigen Leichtsinnigkeit schwankend, wie viele Menschen sich mit dem Fahrrad in dieses - den Begriff "Chaos" möchte ich hier einmal vermeiden - unschöne Wetter aus Eis und Schnee wagen. Das Radeln fehlt mir sehr, und auch mein klapprig-rotes Velo, anscheinend aus Eisenrohren zusammengeschustert, fühlt sich sicher vernachlässigt. Aber so waghalsig bin ich nun einmal nicht.

Nichts desto trotz sollte eben dieses Pedalieren in widrig winterlichen Verhältnissen zur eigenen Sportart erhoben werden. Na, ist es aber wohl schon. Und in diesem Zusammenhang muss ich darauf aufmerksam machen, dass mir Wintersportarten ohnehin nicht liegen.
Nordische Geher hingegen sollten jubelnd schon jetzt die Sektkorken knallen lassen. Endlich ist für sie die Zeit gekommen, sich Bretter unter die Füße zu schnallen um absolut unlächerlich durch die Gegend zu skiern.

An dieser Stelle eine Anekdote aus dem Sommer. Denn es begab sich zu dieser wonnig warmen Zeit, dass mir zwei Nordic Walkerinnen entgegen stockten, denen ich, wie jeden anderen auch, den ich auf diesem Wanderweg traf, mit einem dezenten Lächeln begegnen wollte. Diese beiden Damen fühlten sich nun aber gar nicht nett empfangen, sondern belächelt, wie mir durch eine freche Bemerkung bescheinigt wurde. Wie unalbern muss man sich beim Walken also wohl fühlen, wenn so böse Gedanken hinter einer Höflichkeitsgeste vermutet werden? Meine lieben Freunde der Sportarten, deren Eigenartigkeiten überlebt wurden, denkt darüber nach.

Montag, 27. Dezember 2010

Waschtag

Ich mache Wäsche.
Warum auch nicht? Es handelt sich hierbei um  eine durchaus löbliche Tätigkeit, zum einen mit gesellschaftlichem Wert versehen, wie mir die regelmäßigen Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel mit Sicherheit bestätigen können. Zum anderen gibt es gewisse, oft in Poesie verpackte Gerüche, wie den des frisch gemähten Grases, der charakteristisch sympathische Muff antiquarischer Bücher und eben die Frische der soeben gereinigten Wäsche, in deren Genuß der zu Haushaltsmühen Bereite nun kommen darf.
Drum Wehe, wenn die Bereitschaft zur Überwindung des ökonomischen Gefühles fehlt und den Wascher davon abhält, alle Jubeljahre die Maschine leer im Kochprogramm durchlaufen zu lassen! Denn irgendwann werden Keimkollonien wie Dämonen von Gummidichtungen Besitz ergreifen und für ganz und gar unsympathischen Muff sorgen.

Ansonsten jedoch bin  ich ein Freund des Weges des geringsten Widerstandes. Denn was dem Waschtag eine angenehme Bequemlichkeit verleiht ist die Existenz des Sparprogrammes, des Schnelldurchlaufes oder wie man es auch nennen mag. In einer halben Stunde ist die Ladung durch, umweltfreundlich bei niedrigen Temperaturen, besonders heiß zu waschen ist ohnehin nicht mehr viel.
Dem Erfinder dieses zeitsparenden Segens sei Dank! Ich könnte es verstehen, wenn eben jener Herr oder eben jene Dame in einem Café säßen, bereit, die Geldbörse zur Einleitung des Zahlungsvorganges zückten, großzügiges Trinkgeld inbegriffen, doch die Bedienung würde nur sanft lächeln und hauchen, es stimme schon so, der in übergroßen Tassen servierte Milchkaffee würde durchaus 3,50€ kosten, doch die Zeit, die sie durch ihr liebstes Waschprogramm spare, sei unbezahlbar.

Samstag, 25. Dezember 2010

Prolog

Ein Beitrag muss der erste sein, und auch wenn ich die fürchterliche Angewohnheit, ein Vorwort zu überblättern, abgelegt habe (man denke, mitlerweile lese ich manche Nachbemerkungen bedeutender Literaturwissenschaftler in allseits beliebten Reclam-Heftchen vor der eigentlichen Lektüre, um mir einbilden zu können, geistreiche Interpretationsansätze während des Lesens des Stoffes entsprüngen meinem Köpfchen); zu bedeutsam möchte es nicht sein.
Worum soll es also gehen?

Ich wäre gerne Alltagsbeobachter. Also freut Euch auf einen Versuch dessen. Aber vergesst das Wort. "Alltagsbeobachter" spielen derzeit anscheinend in der ersten Liga des Geschriebenen, wenn ihr diesen Begriff nicht sofort wieder vergesst, wird das hier zu unlustig. Aber beachtet, wie ich nicht voll von inbrünstigem pseudo-Feminismus "AlltagsbeobachterIn" schrieb!

Nun weihnachtet es noch sehr, also Euch die schönsten Feiertage.
Grüßle, das kaffeehuhn