Mittwoch, 29. Juni 2011

Staubkörnchen im Unbewussten.

"Oh, oh. Du bist ertappt. Denk schnell nach, wie Du da wieder rausfindest. Ganz ruhig. Abstreiten geht immer!"

Das ist der minimal aufgedröselte Gedankenstrom, der durch mein Köpfchen fließt - während dieser Zeit nur von meinem zur Salzsäule erstarrten Körper gehalten - höre ich Variationen der einleitenden Formel "Du hast zwar nicht mit mir darüber gesprochen, aber..."
Es ist ein Reflex, da ist nichts zu machen!

Es wird mir doch zweifellos erst kürzlich wieder ein unbequemer Gedanke aufgekommen sein, den mein theatralisch veranlagter Dickschädel sich auf dem Gesicht zu deutlich hat anmerken lassen.
(Muss ich fliehend aus Ciociu Joannas fahrendem Wagen springen, bevor sie mich etwas Unangenehmes sagen lässt?
War ich zu sentimental und muss mich nun von dem schönen russischen Fräulein mit einem landestypischen Fluch belegen lassen?)

Manchmal kann ich nicht anders, als ein Bild von durch die Luft schwirrender gedachter Gedanken vor Augen zu haben, die sich in die Gehörgänge und ins Unterbewusstsein Anderer setzen wie Staubkörnchen.

Grübele ich in nicht allzu uninteressierter Weise über die Brüste der Damen mit dem wallend roten Haar, und rauscht in just diesem Moment ihr Mann auf eine Handbreit an mich heran (Verflucht seid ihr, ihr  rollenden Bürostühle!), mit prüfendem Gesicht ("Ich will nur wissen, ob Du eingeschlafen bist."), dann glaube ich einfach an keinen Zufall mehr.

(Jedoch der Gedanke, der mit Fingerspitzengefühl aus den Hirnwindungen gezogen wird, drückt nicht mehr gegen die Schädeldecke.)

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